Mieten oder Bauen: Das spricht für ein Eigenheim

Ein Haus macht nicht nur glücklich, es sichert auch Ihr Geld. Warum es sich trotz aller Widrigkeiten lohnt in das Eigenheim zu investieren: Wir rechnen es zusammen aus.

Nehmen wir unser Ehepaar S. Sie leben derzeit im schönen Greiz in einer zentral gelegen großen Vierraumwohnung mit Balkon und zahlen 720 Euro kalt. Er arbeitet im öffentlichen Dienst, sie ist im Bildungswesen angestellt. Ihre kleine Tochter komplettiert das Familienglück. Ein bischen Eigenkapital haben sie auch. 

Tja. Sollen die beiden nun wirklich bauen (oder kaufen)? Obwohl die Immobilienzinsen hoch sind? Oder doch lieber in der beschaulichen Wohnung bleiben? Was drängt einen schon? So wie unserer Familie geht es gerade vielen: Sie würden schon gerne in die eigene Immobilie investieren, doch angesichts der Bauzinsen und Preiserhöhungen will man auf "bessere Zeiten" warten. Dabei gibt es auch sehr gute Gründe, die für das Eigenheim sprechen: Die einen sind objektiv messbare, die man ausrechnen kann. Die anderen sind eher weiche Faktoren, die spätestens mit der Familiengründung oder im zunehmenden Alter an Bedeutung gewinnen. 

1. Sie kriegen Sicherheit

Zur Miete zu wohnen hat einen großen Vorteil: Sie sind flexibel. Nochmal den Wohnort wechseln wegen eines lukrativen Jobs, der Liebe oder einfach wegen der Erfahrung? Kein Problem. Diese Freiheit hat jedoch einen Makel, denn Ihr neues Nest ist nur solange sicher, wie Ihr Vermieter nicht plötzlich selbst Interesse daran hat und Ihnen wegen Eigenbedarfs kündigt. Wenn Sie ein Haus besitzen, sind Sie Ihr eigener Vermieter. Damit verbunden sind natürlich auch Pflichten, aber niemand wird Ihnen kündigen. Auch das ist Freiheit. 

„Mit jeder bezahlten Rate vergrößert sich Ihr Vermögen. Das Haus kann bei Bedarf später verkauft oder vermietet werden, womöglich mit Wertzuwachs.“

2. Sie verfügen über mehr Geld

Angenommen Sie sind 30 Jahre alt, verheiratet und haben das erste Kind bekommen. Dann haben sie noch etwa 50 Lebensjahre vor sich. Im Moment liegt die durchschnittliche Nettokaltmiete in Thüringen für eine 100-Quadratmeter-Wohnung bei 720 Euro kalt (Quelle: Immowelt). Dabei wird es allerdings nicht bleiben. In den vergangenen 5 Jahren sind die Mieten in Thüringen je nach Lage um etwa 50 Prozent gestiegen (Quelle: Engel & Völkers). Das bedeutet: In 50 Jahren werden sie gut 3.600 Euro Miete zahlen; und insgesamt werden Sie ab jetzt rund 450.000 Euro auf das Konto Ihres Vermieters überwiesen haben. Das Geld ist weg. 

Und wenn Sie bauen? Die durchschnittlichen Baukosten pro Quadratmeter liegen in Deutschland aktuell bei mindestens 2.500 Euro. Die Kosten variieren stark je nach Region, Grundstück, Art des Hauses, verwendete Baumaterialien und individueller Innenausbau. Wir gehen vom Durchschnitt aus und kalkulieren für 100 Quadratmeter Wohnfläche rund 250.000 Euro. Mit Ihrem Eigenkapital stemmen Sie die Baunebenkosten, die etwa 15% Prozent des Hauspreises ausmachen, und fragen bei Ihrer Bank nach einem Kredit. Im Moment sind die Bauzinsen nicht wirklich günstig, wenn man die letzten 10 Jahre zum Vergleich heranzieht. Das heißt konkret: Eine Rate von rund 1.280 Euro bei einem Tilgungssatz von 2 Prozent. Nach 30 Jahren sind Sie schuldenfrei. Ihre Kreditgesamtinvestition: fast 417.000 Euro, davon rund 167.000 Euro Zinsen. 


 

Das bedeutet unterm Strich: 450.000 Euro Miete gegen 417.000 Euro Haus! Das Haus gehört Ihnen; mit jeder bezahlten Rate vergrößert sich Ihr Vermögen. Sie können es später verkaufen oder vermieten, womöglich mit Wertzuwachs. Im Grunde wäre die Rechnung also eher 450.000 Euro Miete (ihr Vermieter dankt) gegen 167.000 Euro Zinsen (die Bank dankt). 

Natürlich wird in den 30 Jahren auch mal was kaputtgehen, wie etwa die Heizung, ein Fenster oder das Dach. Dafür müssen jetzt Sie als Eigentümer aufkommen. Doch es handelt sich hier um Ihr eigenes Heim. Was gibt es schöneres! 

eigener Garten
Mit dem eigenen Garten erfüllt sich für viele Familien ein Lebenstraum.
Hausbau
Das eigene Haus ist immer noch die sicherste Geldanlage und eine optimale Altersvorsorge.
Spitzboden
Im Eigenheim sind Sie Ihr eigener Vermieter! Ob Sie die Fenster rausreißen, die Leitungen erneuern oder sich den Traum vom Ankleidezimmer erfüllen und dazu den Spitzboden ausbauen - ihre Entscheidung!

3. Sie entscheiden

Ein energiesparender Neubau ist nicht nur ein idealer Inflationsschutz, sondern bietet im Vergleich zur Mietwohnung weitere Vorteile. Besitzen Sie selbst eine Immobilie, sind Sie Ihr eigener Vermieter! Ob Sie die Fenster rausreißen, die Leitungen erneuern, aus den beiden Kinderzimmern ein schönes Gästezimmer machen und dazu zwei Wände versetzen - ihre Entscheidung! Sie müssen nichts mehr absprechen (es sei denn Sie bauen sich doch noch den Wintergarten an) und machen Ihren eigenen Finanzplan: Dieses Jahr das Gästezimmer, nächsten Jahr die Fenster, in drei Jahren das Badezimmer. Außerdem haben Sie Ihren Energieverbrauch jederzeit im Blick und sind auch hier Ihr eigener Herr! 

4. Das Eigenheim ist ein Glücksfaktor

Die eigenen vier Wände erhöhen die Lebensqualität. Eine Studie des Finanzdienstleisters Interhyp hat ermittelt, dass 90 Prozent der Immobilienbesitzer glücklich und zufrieden sind. Eine der schönsten Vorteile des Eigenheims ist neben dem Stellplatz fürs Auto auch das eigene Grundstück. Für viele wird mit diesem Bereich zum Wohlfühlen und Entspannen oder auch zum Anbau von Obst und Gemüse zur Selbstversorgung ein Lebenstraum wahr. Es macht viel mehr Freude, im eigenen Haus zu wohnen, es zu renovieren oder den Garten zu gestalten. In ein gemietetes Objekt wird kaum jemand vergleichbar viel Energie, Leidenschaft und Geld investieren. Das Eigenheim hingegen ist eine Anschaffung fürs Leben. 

Echte Lebensqualität bedeutet für viele Menschen, die Freiheit zu haben, sich im eigenen Heim entfalten zu können. Dazu gehört etwa die Möglichkeit, Haustiere zu halten und sich im Garten selbst zu versorgen. Außerdem ist es für viele mittlerweile sehr wichtig, ungestört von Zuhause aus arbeiten zu können. Ein entsprechender Rückzugsort sollte bereits in der Hausplanung berücksichtigt werden.

5. Wertsteigerung

Insbesondere energieeffizient gebaute Häuser mit moderner Technik können im Laufe der Zeit an Wert gewinnen. Das gilt auch für Immobilien in attraktiven Lagen und Regionen, mit gehobener Ausstattung und qualitativ hochwertigen Baumaterialien.

Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, Ihr Geld statt in ein Haus in Aktien zu stecken - so eine Renditechance werden Sie mit einer Immobilie nicht erreichen. Miete müssen Sie jedoch trotzdem zahlen. Wenn Sie das Haus nach 30 Jahren abbezahlt haben, bleiben Ihnen nach unserer Beispielkalkulation monatlich rund 1.200 Euro, die Sie dann in andere Anlageformen investieren können. Und Sie haben noch das Haus. 

Fazit

Ein eigenes Haus erhöht Planbarkeit, Sicherheit und Lebensqualität. Selbst vor dem beschaulichen Thüringen machen Inflation und Indexmieten nicht Halt. Deshalb ist die Entscheidung für die eigene Immobilie mindestens eine Überlegung wert. Mit jeder Rate wächst Ihr Vermögen (statt das Ihres Vermieters). Dabei bleiben Sie auch mit einem Haus stets handlungsfähig. Nur Mut!

Kurz und knackig auf den Punkt

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